(gezeichnet von @imrozes.)
Hallo,
hier stand lange Zeit eine Aufzählung bloßer Fakten. Interessante wie uninteressante. Das soll sich jetzt ändern. Also, nun erzähle ich sogar mal im Fließtext etwas über mich. 🙂
Ich bin 22 Jahre alt, habe vor Kurzem neine Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen abgeschlossen und bin “im Pott”, in der Nähe von Dortmund, zu Hause. Dort gefällt es mir noch immer sehr gut, auch wenn ich nie woanders gewohnt habe. Nur die Busverbindungen könnten am Wochenende besser sein…
Ich wurde 3 Monate vor dem regulären Ende der Schwangerschaft per Notkaiserschnitt auf die Welt geholt (28. Schwangerschaftswoche), bin also ein “Frühchen”. Das gestaltete meinen Start ins Leben nicht gerade einfach: Ich musste 20 Tage lang beatmet werden, weil ich es noch nicht alleine konnte.
Durch den Sauerstoffmangel, dem ich während der Geburt ausgesetzt war, trug ich eine ICP (Infantile Cerebralparese) davon und trage sie immer noch mit mir herum. 😉 Sie äußert sich in einer spastischen Diplegie, das heißt, meine Arme sind von der Spastik (verkürzte und schnell verkrampfende Muskeln – vereinfacht erklärt^^) weniger betroffen als die Beine. Eine leichte Skoliose und ein nach vorn gekipptes Becken “runden das Bild ab”. 🙂 Des Weiteren tut mein Körper noch einige Dinge, die vielen Menschen unappetitlich oder gar eklig erscheinen. So macht es sich die Spastik unter Anderem mit Vorliebe in meiner Blase bequem, was dann dazu führt, dass diese von jetzt auf gleich extremen Druck aufbaut und den in ihr enthaltenen Urin unbedingt ganz schnell loswerden möchte. Die ersten 16 Jahre meines Lebens bekam ich dieses Problem mit extrem geringer Flüssigkeitsaufnahme und damit, dass ich wie eine Irre zum nächsten Klo gestürzt bin, “in den Griff”. Seit einem Dreivierteljahr habe ich diesbezüglich nun endlich eine Diagnose – Reflexharninkontinenz. Mittlerweile habe ich keine Lust mehr, mein Leben in solch extremem Maße von meiner Blase bestimmen zu lassen, weshalb ich letzten Sommer damit begann, Windeln zu tragen. Was ‘ne Erleichterung… Und – daran ist absolut nichts eklig oder widerlich. Natürlich kann es mal passieren, dass die Windel ausläuft, aber dann stell’ ich mich halt unter die Dusche und die Hose kommt in die Waschmaschine. Sich darüber zu ägern lohnt sich einfach nicht und wäre auf die Dauer viel zu anstrengend.
Seit drei Jahren bekomme ich regelmäßig Botox in die Blase gespritzt. Dadurch wird sie quasi “gelähmt” und kann den Urin halten. Das heißt aber auch, dass ich mich sehr regelmäßig katheterisieren muss. Mittlerweile denke ich da aber kaum noch drüber nach, weil es so alltäglich geworden ist.
In meiner Frezeit schreibe ich liebend gern E-Mails, höre fast immer Musik (ohne sein kann ich absolut nicht lange…) und lese sehr viel. Telefonieren und SMS schreiben gehören außerdem zu meinen Leidenschaften – natürlich nur mit den richtigen Leuten. 🙂
Ich bin grauenhaft chaotisch und vergesslich. Wobei zumindest letzteres sich in letzter Zeit gebessert hat. Und mit meinem “Sinn für Chaos” haben meist nur meine Mitmenschen ein Problem. 😛 Ein Zimmer, das aufgeräumt ist, wurde nur maximal einen Tag lang von mir bewohnt. 😉
Dieses Blog ist eine Möglichkeit für mich, Erlebtes zu reflektieren und Feedback dazu zu bekommen. Manchmal auch einfach nur, der Langeweile zu entfliehen. Oder Gefühle mitzuteilen. Ich liebe Kommentare, also schreibt, dass die Tasten qualmen. Auch, wenn Ihr Euch “eigentlich nur auf diese Seite verirrt habt” und doch irgendwie kleben geblieben seid. 😉
Es grüßt
Fräulein Wusel
Hallo liebe Sally,
ich wollte Dir mal einen Gruß hier lassen – sehr schöner und offener Blog, gefällt mir 🙂
Es macht Spaß, sich bei Dir zu “verirren” 🙂
Alles Liebe
Jasmin
Hallo Jasmin,
vielen Dank für Deinen Kommentar!
Ich freue mich sehr, dass es Dir hier gefällt. =)
Liebe Grüße
Jaaa 🙂 Und ich sehe gerade, Du hast mal spontan Dein Design umgestellt. Gefällt mir sogar noch besser jetzt 🙂
Hy, Sally!
ich hab gerade deinen Blog entdeckt und hier gefällts mir 😉
Dank Facebook verfolge ich dich nun gerne…..
Ich bin Mama von einem schwer behinderten Jungen (ICP ist mitunter eine Diagnose). Und ich finds klasse, wie du schreibst – dass du schreibst.
liebe Grüsse aus Österreich.
Tanja
Hallo Tanja, vielen Dank! Über so ein Feedback freue ich mich immer sehr!
Halllöchen.
Ich finde deinen Blog toll. Natürlich technisch wie inhaltlich ;).
Wollte einfach nur mal liebe Grüße da lassen.
LG Frau T.
Ooh, vielen Dank! Das freut mich jetzt wirklich. :o)
Hallo,
ich find´s toll, wie fest du trotz allem im Leben stehst. Ich bin zweifache Frühchenmama. Wobei ich mir um meine Kleine, geboren in der 25 + 0 ssw, am Anfang große Sorgen gemacht habe. Mittlerweile geht es immer besser vorwärts, sie braucht halt nur zeit. Liebe Grüße und Kopf hoch, chaos gehört zum Leben dazu
Hallo Nicole,
Liebe und Zeit sind für jeden wichtig, das ganze Leben lang. Für uns Frühchen gilt das natürlich gerade in den ersten Lebensjahren verstärkt. Und ich bin froh, dass du das so siehst, tut leider nicht jeder… 🙂
“Chaos gehört zum Leben dazu”, darf ich mir den Satz einrahmen? Er passt gerade jetzt SO gut.
Viele liebe Grüße
Hallo,
bin 28 jahre alt, auch Früchen aus der 28.SW und ich finde deinen Block total sympatisch.
Mach weiter so!!!
Vielen Dank, liebe Steffi! 🙂
Wunderschöne Kommentare. Beispiel der Kommentar von Nicole 12. März 2015 und die Antwort des Autors. Ich bin auch ein Früchen, in Hamburg-Wandsbek geboren, und bin von dort sofort nach Altona auf die Neonatologische Intensivstation, verlegt worden.